Design Thinking unterstützt die Entwicklung eines Zielbildes (Produkt, Service, Verfahren, Zustand) mithilfe stark iterativer Prozessschritte und unter konsequenter Einbindung der Zielgruppe, für die die Lösung erarbeitet werden soll. Die Methodenexperten von Brainbirds, München, beschreiben Design Thinking mit der „Wünschbarkeit“ eines Vorhabens. In der Folge können weitere agile Methoden zum Einsatz kommen, um dessen Machbarkeit z.B. mit der Methode des Lean Startup und die Wirtschaftlichkeit mit der Business Model Generation zu überprüfen, bevor es in die Umsetzung z.B. mittels Scrum geht.

Der Design Thinking Prozess
Der heute in der Regel gelebte Design Thinking Prozess besteht aus zwei großen Abschnitten: dem "Problemraum" (hier wird das Verständnis für die Aufgabe geschaffen, Schritte 1-3) und dem "Lösungsraum" (hier wird die Lösung letztendlich ausgearbeitet, Schritte 4-6). Die folgenden sechs Schritte leiten durch den Prozess – der siebte Schritt ist bereits die Implementierung der entworfenen Lösung:
- Verstehen des Problems/der Aufgabe
Diskussion der Ausgangslage im Team aus verschiedenen Perspektiven - Beobachten und Befragen von Betroffenen
Vorbereitung von Interviews zur Generierung von Input und Verifikation der definierten Perspektive – „Was genau soll herausgefunden werden?“ ist dabei die wichtigste Fragestellung - Die eigene Sichtweise auf das Ausgangsproblem definieren
Mit dem gesammelten Input den Standpunkt schärfen und entscheiden, in welche Richtung man weitergeht - Ideen finden
Generierung von vielfältigen Ideen für die Lösung mithilfe verschiedener Brainstorming-Methoden - Prototyping
Diskussion und Entscheidung, welche Idee ausprobiert werden soll und Bau eines Prototypen – das kann bei Prozessen oder Strukturen auch gezeichnet oder deskriptiv dargestellt werden - Testing
Test gemeinsam mit der möglichen Zielgruppe zur Verifizierung des Prototypen und Einholung von Feedback, so dass der Prototyp verbessert werden kann für eine erneute Verprobung - Implementierung
Wenn man überzeugt ist, die Lösung gefunden zu haben, wird diese umgesetzt – zunächst mit ihrer Kernfunktionalität/-ausprägung (MVP = Minimum Viable Product). In weiteren Zyklen werden die von der Zielgruppe zurückgespielten in Reihenfolge gebrachten weiteren wichtigen Eigenschaften implementiert. Eine Methode zur Umsetzung ist z.B. SCRUM
- Transparenz im Prozess
- Objektive Herangehensweise und Umgang mit Feedback
- Ausrichtung auf den Markt/Empfänger und somit eine Neutralität gegenüber den Ergebnissen – es muss den Abnehmern/Kunden gefallen, nicht den Entwicklern
- Ständige Iteration zwischen den einzelnen o.g. Prozessschritten. Wenn man merkt, dass man den aktuellen Schritt nicht abschließen kann, geht man an die Stelle zurück, wo man die notwendige Information/Orientierung erhält
- Die Einbindung möglichst vieler Fachbereiche und Disziplinen erleichtert die Lösungsfindung und erhöht das Commitment bei der späteren Umsetzung
- Die starke Verkürzung der Time-to-Market durch die Vermeidung langer Planungs- und Entwicklungsverfahren für neue Produkte, Prozesse, Strategien oder Geschäftsmodelle und damit eine höhere Geschwindigkeit und Kundennähe
- Die Minimierung von Risiken im Ergebnis durch Fehler-Reduktion, Einfachheit, Fokus aufs Wesentliche, Testen und Prototyping und Einbindung aller Beteiligten wie potentiellen Kunden
Wie sind Ihre Erfahrungen mit und Gedanken zu Design Thinking? Ich freue mich auf Ihre Gedanken.